Ela and Seba on Tour

Part Two: Santiago, Chile

Saturday, January 27, 2007

Guten Morgen Deutschland!

Hach, so gute Laune wie jetzt gerade hatte ich ja selten um 9 Uhr morgens, aber es gibt auch allen grund dazu:

Wir sind seit der Nacht zu Freitag wieder zu Hause in Santiago *Träne aus dem Auge quetsch* - und das fühlt sich nach sovielen Kakalaken- und Heuschreckenbesetzten Städten, Dieben und Bettlern, schimmelnden Duschen und stinkenden Klamotten und einer Busfahrt von Lima, die statt knapp über 40 ganze 58 Stunden gedauert hat, wie der pure Luxus an :)))

Hach, das Leben ist schön! Wie glücklich Waschmittel, eine Badewanne und *hmmm* deutscher Kaffee einen doch machen können. Jap, deutschen Kaffee schlürf ich gerad und wenn ich wollte, könnt ich dank meiner Herzallerliebsten Schwester auch noch n Stück Stolle, feinste Schokolade oder Lebkuchen dazu mampfen :D Danke Süße, dein Paket ist -sehr verspätet aber besser als nie, ne?- bei uns angekommen und wir haben uns seeeehr gefreut (auch wenn dus fast n bissl übertrieben hast ;) - liebsten Dank!

Gestern gabs dann aber gleich Hiobsbotschaften von Franzi: Der Besitzer der Wohnung freut sich wohl nicht so sehr über unsere Rückkehr wie wir und dementsprechend müssen wir schnellstmöglich was anderes finden. Meine Recherche gestern war aber auch gleich erfolgreich und so haben wir heut 2 vielversprechende Wohnungsbesichtigungen. Die erste ist um 11 und gleich hier um die Ecke (für Santiagoverhältnisse):ein Apartement, möbliert, mit 2 Zimmern und statt 485 Euro die wir bisher gezahlt haben (so ne Abziehe) kostet sie nur 285 Euro... Ich sag euch wies war...

So, Christian kommt gerad aus der Dusche und ich muss mich fertig machen! Wir hörn uns später, machts gut!

Die Ela

Tuesday, January 23, 2007

Wir sind raus...

Guten Tag, wir sitzen gerad in Lima und gleich geht es zurueck nach Santiago! Die Koffer sind gepackt und wir haben uns seelisch und moralisch auf ueber 40 Stunden Busfahrt eingestellt... Eigentlich schade, denn sobald sich der Urlaub dem Ende zuneigt, will man MEEEHR! Ausserdem haben wir hier gerad auch noch die schoene Seite von Lima kennengelernt, eines der schoensten und relaxesten Hostals auf unserer bisherigen Reise und viele nette Leute... Haben allerhand Tips bekommen und gegeben... Alle schoene Sachen, die wir bisher noch nicht berichtet haben, schreiben wir euch in Santiago... Aber erstmal heisst es Busfahren :(

Reingehaun und wir hoern uns von "zu Haus" :)

Eure Sela

PS: Franzi: Bitte nicht das Haus verlassen am Donnerstag! Stehen - ohne Schluessel - auf der Matte :) Also bis dann!

Tuesday, January 16, 2007

Ausgeraubt - Teil 2

Ooooch mann - genau so fuehl ich mich gerad. Es gaebe gerad soooo viel wundervolles zu berichten, die letzte Woche war so ereignis- und abwechslungsreich, gross- und einzigartig, dass ich mich schon so sehr darauf gefreut hab euch davon zu berichten (Inclusive Fotos mit neu erststandener Kamera). Aber was muss passieren, wenns einem zu gut geht? Anscheinend immer was schlechtes... Aber keine Sorge, diesmal wurde nix von Wert gestohlen, nur emotionale Dinge, die man halt gern hat...
Gestern sind wir von unserem sehr genialen 4-Tagestrip in den Jungle (Mindo), 2 Stunden noertlich von Ecuador zurueckgekehrt. Wir mussten erstmal zu Camilo, weil wir bis auf unseren kleinen Rucksack alles bei seinen Eltern gelassen hatten. Die Stimmung war grossartig, zumal gestern ein bedeutener Tag in der Geschichte Ecuadors war (irgendwie ziehen besondere politische Ereignisse uns an): Der neue ecuadorische Praesident Correa hat sein Amt angetreten, (fast) alle Praesidenten Suedamerikas plus andere Regierungsvertreter waren da und wir sind -mal wieder- durch Zufall genau dran vorbei gefahren. Als wir bei Camilo ankamen (der ja genau - also wirklich genau- neben dem Flughafen wohnt), hob gerad der Iranische Praesident (jaho, persoenlich!) ab und als wir neben der Landebahn sassen haben wir auch noch unsere geliebte Bachelette abfliegen sehn, 12 Kanonenschuesse gabs jeweils auch dazu (vorm Abflug versteht sich :)

Anyway, nach bestimmt ner Stunde rumgehaenge am Flughafen sind wir dann mit dem Bus und unserem Kanadier Chris zurueck ins Zentrum gefahren um wieder ins gleiche Hostal einzubuchen (6 Dollar die Nacht mitten im Zentrum sind halt unschlagbar und die Sicherheit ist top), der Busfahrer hat uns dann leider nach 25-minuetiger Fahrt ein paar Blocks zu frueh rausgeschmissen und so mussten wir drei dann noch 10 Minuten zum Hostal maschieren. Immernoch alle in bester Stimmung und in Vorfreude auf ein gutes selbstgekochtes Essen. Angekommen vorm Hostal, das gleich nebenan einen Waescheservice hat, entdeckten Chris und ich gleich Eddie an der Rezeption, ein netter Ecuadorianer in unserem Alter, der alle paar Tage dort arbeitet. Er oeffnete die Tuer und wir gingen gleich hin um nach nem Zimmer zu fragen, haben kurz mit ihm rumgeflachst und uns gefreut endlich wieder in ner kaeferfreien Zone zu sein. Dabei haben Chris und ich erst nicht bemerkt, dass Seba gar nicht direkt hinter uns reinkam, als ich Chris fragte wo Seba sei, meinte er (oh mann, und er hat sich fuer das Timing dieses Spruches mehrmals bei mir entschuldigt): Der wird bestimmt gerad ausgeraubt!? Wie bitte? Ich meinte nur Was???? und rannte zur Hostal Tuer, vor der Seba gerad angerannt kam, den grossen Rucksack von aussen gegen die Tuer schmiss und rief: Der hat unseren Rucksack!!!

Mein erster Gedanke, nein, nicht schon wieder - das kann nicht wahr sein. Chris und ich liefen Seba hinterher, Eddie hatte unseren restlichen Sachen sichergestellt. Doch keiner von uns wusste, dass wir komplett in die falsche Richtung liefen, denn das folgende war passiert:

Als Chris und ich gerad zur Tuer des Hostals rein sind, bemerkte Seba ploetzlich nasses, weisses Zeug an seinem Bein, als er sich umdrehte war da nur ein Kerl, ein Kopf kleiner als er, im Buero-Outfit mit Aktenkoffer und allem drum und dran hinter ihm, der immerwieder auf seinen Rucksack deutete. Das Zeug war gelblich, weiss und Seba schlussfolgerte es sei meine Bodylotion, die original die Farbe hat und in der rechten Seitentasche des kleinen Rucksacks steckte. Als er den abgewischte hatte, stellte er ihn neben sich in den Eingang der bereits erwaehnten Waescherei unseres Hostals. Sekunden spaeter, als er sich kurz umgedreht hatte, um nach den anderen Rucksack zu schaun, war der kleine Rucksack schon weg, aber Seba sah niemanden und der kleine Kerl schickte Seba nach links - genau in die falsche Richtung....

Ich war die erste, die wieder am Hostal war und traf dort einen Ami, der noch vor einer Woche im gleichen Hostal wie wir waren. Er wiederum sah den wahren Taeter fliehen - genau an ihm vorbei. Haette er geahnt, was los war, haette er ihn locker halten koennen. Tja, und da ging er unserer Rucksack, laut dem Ami innerhalb Sekunden ab in ein Taxi und davon...

Und was haben sie davon??? (Fast) nichts!!!! Nur all den Kram, den wir mit nach Mindo genommen haben, zum groessten Teil unsere Lieblingsklamotten... Meine allerliebste Abercrombie-Hose, Sebas Lieblingsshirts, meine zwei Bikinis, unsere Zahnbuersten und Deos, mein Make-up und unsere Unterwaesche, das wars. Oh ach nein, fast haett ichs vergessen: Unsere Schuhe! Die nass vom Jungle und an unseren Rucksack gebunden waren.... Viel Spass damit !!! Eine gute Sache ist uns ja seitdem passiert, Chris, der offensichtlich ein Fable fuer teure Schuhe hat, hat Seba eins von seinen zwei Paaren ueberlassen, laut Seba ne gute Marke. Das einzige von (3Dollar)-Wert war das Ladekabel fuer die neue Kamera und das Ladekabel fuer Camilos Handy. Ausser den zwei Sachen, haben sie den Rest wahrscheinlich eh weggeschmissen. *Sauer bin*
Bin jedenfalls gerad echt scheisse drauf und der Bock auf Urlaub (zumindest in Ecuador) vergeht mir langsam... Egal, lange sind wir ja nicht mehr unterwegs, auch wenn Seba und ich augenblicklich am liebsten nen Direktflug zurueck nehmen wuerden, bei der Raeuberkultur hier, vermissen wir unseres sicheres Santiago... Aber Flug is nich drin und so werden wir die naechste Woche mit Busfahren breitschlagen, noch kurz in Cuzco und Lake Titikaka halt machen und uns dann wieder in die (Fast)Heimat begeben. Die vielen, vielen schoenen Dinge, die es zu berichten gibt, werden mit Fotos nachgeliefert. Versprochen! Gerad fehlt mir einfach der Nerv :( Freu mich - Seba natuerlich auch- trotzdem immer wieder von euch zu hoeren! Fuehlt euch geknuddelt!
Sela
PS: Ehrli, sorry ich will schon die ganze Zeit auf deine Mail antworten, komm aber einfach nicht dazu (ausser schon mehrfach in meinem Traum) - bzw. bin -jetzt gerad- zu angesaeuert :(
PPS: Auch Ninalein, dir schreib ich bald, geb mir noch ein paar Tage und vergiss nicht, mindestens einmal am Tag Bruno und dich selbst von Christian und mir zu knuddeln! WIr haben euch lieb!

PPPS: Riiiiiicoooo......... hoffe das deinem Auto diesmal nicht die Luft ausgeht! uebertreibs nicht mit Heizen und so........und nimm endlich diesen haesslichen Buschido-Aufkleber von deiner Rueckscheibe ab!!!!!! :)

Sunday, January 07, 2007

Mancora - Tumbes - Guayaquil - Montañita - Puerto Lopez - Quito

Einen wunderschoenen guten Tag!

Ich habe gerad auf den Blog geschaut und die magische Grenze von 1000 Besuchen ist gebrochen!!! (um genau zu sein war ich die 1000ste :) Das freut mich sehr (also die zahlreichen Gaeste), also schoen weiter auf unseren Blog schaun, auch wenn die neuen Berichte immer ein wenig auf sich warten lassen...

Soooo, bevor es los geht noch kurz einen herzlichen Gruss an Oma Hund-Goeschel, welche vor vier Tagen Geburtstag gefeiert hat. Nochmal alles Gute nachtraeglich!

Und jetzt zu alldem was seit unserem letzten Eintrag geschah (und das ist nicht wenig, also schnappt euch ne Cola und nen Schokiriegel ;)

Also, unsere Plaene haben sich doch nochmal geaendert (so wie sie es eigentlich jeden Tag tun) und wir sind Ende Dezember, statt erst nach Quito und dann wieder 8 Stunden zurueck an den Strand zu fahren um Silvester zu feiern, einfach noch in Mancora geblieben. Insgesamt wars eine Woche enspanntestes an der Strandbar-rumgesitze, sehr gut fuer die Seele und genau das richtige fuer Weihnachten. Haben insgesamt auch nicht viel getrieben, ausser durch den kleinen Ort zu laufen und unglaublich viel Schach am Strand zu spielen. Das, wofuer Mancora ja so bekannt ist - den besten Surf in Peru - konnte ich nur leider nicht so nutzen wie ich wollte, nachdem ich mir gleich am zweiten Tag ne Darminfektion eingefangen hab und mit halbstuendigen Kraempfen/Bauchschmerzen nicht wirklich fit war. Hab Christian aber in den Hintern getreten, dass dann wenigstens er die Wellen nutzt. Leider warens dann nur gleich immer so viel Surfer an der einen surfbaren Stelle, dass es kaum ne Chance gab, ne nicht besetzte Welle zu finden... Anyway, meine Infektion wurde erfolgreich von einem ortsansaessigen Artzt behandelt der mir Antibiotiker, 2 andere Pillen, rosanes Gesundheitswasser und die gigantischte Spritze die ich je im Leben gesehn hab (Sicher dass die nicht eigentlich fuer nen Ochsen ist???) gab, hat sofort geholfen und die Gesamtrechnung von 30 Euro war auch durchaus verkraftbar.
Also noch ausgespannt, weiter relaxt und Ruth aus Aachen kennengelernt, die seit ueber einem Jahr in Ecuador lebt und gerad mit ihren Freunden auf dem Weg durch Suedamerika ist, um Rohstoffe fuer ihren selbstgemachten, wunderschoenen Schmuck zu finden. Mal abgesehn davon, dass wirs nicht lassen konnten, ihr was abzukaufen, haben wir uns in ner Stunde Gespraech verloren und die Gute hat uns die besten Insidertips fuers Reisen in Ecuador gegeben. Sehr gut! Wir wollten sie dann eigentlich auch mit ner Seeed CD entlohnen, aber in den folgenden zwei Tagen kams zu keinem zweiten Treffen.
Mir gings auch wieder besser und weiter sollte es gehn, am 30. wollten wir uns mit Imke, Camilo, Mandy Banana und Sara in Montañita (Pfeil auf dem Bild) treffen, was ungefaehr 10 Stunden Weg bedeuten sollte...

Am 29. gings dann also los, mit dem Bus nach Tumbes, die letzte Stadt vor der ecuadorianischen Grenze. Was dann passierte - naja, sagen wir mal, wir haben lange ueberlegt ob wir es posten, weil wir uns im Endeffekt doch sehr schlecht fuehlen gegenueber all denen, die uns finanziell so grosszuegig unterstuetzt haben. Aber da es nicht unser Verschulden war und wir jetzt schon von einigen anderen gehoert haben, dass es ihnen genauso ergangen ist, lasst euch das folgende eine Warnung sein, falls ihr je die Peruanisch-Ecuadorianische Grenze ueberqueren wollt...

Waehrend der zweistuendigen Fahrt nach Tumbes, sind wir halb eingeschlafen und ich wurde auch erst wach, als der Bus schon am Terminal anhielt. Also raus aus dem Bus, Rucksaecke schnappen und dann zum Busunternehmen, dass von Tumbes direkt nach Guayaquil (groesste Stadt Ecuadors) fahren sollte. Um wiederum zum Busunternehmen zu kommen, wollten wir ein Taxi nehmen und so kams mir ganz Recht, dass - wie immer - Taxifahrer direkt vorm Bus fuer ihre Dienste warben. Wir sind dann auch recht schnell mit einem mit, der uns zu seinem Auto vorm Terminal brachte. Koffer in den Kofferraum und los. Oder doch nicht? Warum sitzt da noch einer auf dem Beifahrersitz? Der Taxifahrer meinte indes, es waere viel einfacher gleich zur 10 Minuten entfernten Grenze zu fahren, von dort aus muessten wir den Bus nehmen. Nach unseren guten Erfahrungen an der Chilenisch-Peruanischen Grenze dachten wir uns, nagut, wieder so ein Collectivo und der Kerl vorne meinte er waer Ecuadorianer, Schlussfolgerung: er will auch ueber die Grenze. Was mir allerdings wirklich suspekt vorkam war dass er konstant meine Frage nach den Kosten ueberhoerte. Als wir dann losfuhren sprang ploetzlich noch ein dritter ins Auto, und da warn wir nun auf dem Weg zu fuenft, nicht sicher ob das jetzt alles nur komisch gelaufen oder doch was anderes war. Nach 15 Minuten Wuestenlandschaft kamen wir an der Peruanischen Seite der Grenze an, alles verlief reibungslos und wir fassten neues Vertrauen. Die 3 Kerle fuer ihren Teil quatschten uns die ganze Zeit zu, dass die Grenze gefaehrlich sei,wir beim naechsten mal lieber den Bus nehmen sollten (HALLLOOOO??? Meine Rede!), dass wir nichts bezahlen sollten und das wir mit ihrer Seguro-Methode schneller ueber die Grenze waern als wir Ecuador sagen koennten... Nach dem Peruanischen Teil der Grenze fing es dann an. Statt zu einem zweiten Genzposten zu fahern, fuhren wir durch ein chaotisches, enggassiges Dorf, das offensichtlich jenseits von Gut und Boese und zwischen den Grenzen lag. Nach knapp 10 Minuten fahrt und den wiederholten Phrase "Ne komische Grenze was? Wir sagten doch die Grenze ist anders..." und der Aufforderung unsere Sachen gut festzuhalten (jemand koennte ja die Hintertuer oeffnen), fuhren wir auf ein grossen, leeren Parkplatz mitten in dem Dorf/Kleinstadt. Er war duch eine Mauer abgetrennt vom Rest der Stadt. Dort war nur ein einziger Polizist. - Und dem sollten wir dann auf einmal Geld bezahlen, Schutzgebuehr quasi "das bezahlt jeder Tourist", 80 Dollar - jaja, schon klar. Nach etwa 10 Minuten Diskusion mit den Kerlen und den nicht allzu unbewaffneten Polizist wurde es uns dann zu heiss und wir haben lieber bezahlt, in der Hoffnung, der Spuk habe eine Ende. Pustekuchen. Hundert Dollar fuer die Tickets bitte! Bitte??? Pro Person! Willst du mich vera.... ??? Ich wusste nicht, wieviel die Tickets nach Guayaquil eigentlich kosteten, aber ich wusste dass das utopisch war - und - warum koennen wir unsere Tickets nochmal nicht allein kaufen gehn? Wiederholte Diskussion (obwohl mir bis heute ein Raetsel ist, warum ich nicht einfach meine Lonely Planet rausgeholt habe) um den Preis und die Tatsache, dass ich die Tickets allein kaufen koennte. Nach 20 Minuten und sein "no entiendes, no entiendes" (und verdammt, ich hab sehr gut verstanden dass er unsere Kohle wollte) willigten wir ein Tickets kaufen zu gehn, vorher sind wir noch zum ATM. Anyway, Ende der Geschichte war, dass sie uns noch weitere 60 Dollar fuer Park- aka Schutzgebuehren abgenommen haben, und wir nach fast 2 Stunden, mit 0 Nerven und zwei Tickets fuer je 5 Dollar in ein Taxi Richtung Ecuadorianische Grenze verfachtet wurden. Dass wir 340 Dollar aermer und viele Erfahrungen reicher waren wurde uns auch sofort bewusst und ich fuer meinen Teil habe dem Geld regelrecht hintergeweint. Aber wir hatten nicht viel Wahl. 4 gegen 2 ist nicht wirklich das Wahre, vor allem wenn man sich auf gesetzlosen Terrain befindet und die Kerle mit denen man unterwegs ist, mit JEDEN einzelnen Polizisten auf Du sind. Ich denke, die verdienen genauso daran wie die Betrueger selber, das hat mir jedenfalls gleich ein bleibenden Eindruck ueber die Ecuadorianische Polizei gegeben... Haetten wir bei denen Hilfe gesucht, waeren wir wahrscheinlich noch mehr Geld losgeworden...

Egal, bin schon wieder ganz traurig wenn ich nur dran denke. Es tut mir jedenfalls sehr leid, dass gute Geld auf so dumme Art verloren zu haben und obwohl es keine direkte Bedrohung gab, sind wir doch froh, dass wir heil dort rausgekommen sind... Also lieber weiter im Text und zu den angenehmen Sachen:


Der Bus nach Guayaquil kam dann etwa ne halbe Stunde nachdem wir die Einreiseformalitaeten geklaert hatten. Wir kamen um 9 Uhr abend an, der naechste Bus nach Montañita fuhr erst am Folgetag, also haben wir uns ein Hostal gesucht. Morgens gings weiter, wir haben leider nichts so viel von der groessten Stadt Ecuadors gesehn, wies auf den Fotos zu sehn ist. Nur durch einen dummen Zufall aber lag unser Hostal direkt neben einem Park, der recht bekannt ist fuer die Riesenleguane, die sich dort gemuetlich zwischen den Parkbesuchern bewegen. Das war spannend. Und dann nach Montañita.


Die Tage dort waren wunderschoen und halfen ueber unseren schmerzlichen Geldverlust hinweg, auch wenn wir bis heute noch nicht - wie wir gehofft haben - darueber lachen koennen... Die Jungs und Maedels aus Quito kamen einen Tag zu spaet, also haben Seba und ich unseren ersten Abend in Montañita damit verbracht, ein Hostal zu suchen, das nicht 20 Dollar pro Person pro Nacht kostet. Wir fanden ein Hostal und mit ihm einen Bunch von durchgeknallten Kanandiern, einen Neuseelaender und nen Iren, die sich auch erst seit ner guten Woche kannten und seit dem zusammen unterwegs waren. Die erzaehlten uns dann erstmal promt, dass ihnen genau das gleiche an der Grenze geschehn war, mit dem Unterschied, dass sie 5 gegen 2 waren und die Kerle trotz Messer zuecken daher nicht viel erreichen konnte, trotzdem haben sie auf denen je ueber 30 Dollar aus der Rippe geleiert. Mit den Jungs und Maedels haben wir dann ewig gesessen und gequatscht. Am naechsten Morgen kamen die anderen und wir sind ins Hostal umgezogen. Die folgenden Tage haben wir in Haengematten und am Strand verbracht (naja, ich weniger, hab mir gleich mal nen fetten Sonnenbrand eingefangen). Wie Silvester war, hab ich ja schon beschrieben, war ne echt geile Party.

Nach entspannten fuenf Tagen mit lustiger Gesellschaft sind wir dann weiter die Kueste hoch, erst - und auch nur fuer ne gute halbe Stunde - nach Olon (10 Minuten). Warum wir dort nur ne halbe Stunde verbracht haben ? Naja... der Strand war echt schoen, aber sonst hatte der Ort nicht viel zu bieten. Und die Uebernachtung im Hostal war auch noch teurer als in Montañita. Also nicht lange gezoegert und ab weiter nach Puerto Lopez.

In der Hafenstadt kann man von Juli bis September Ausfluege zur Isla de la Plata machen um Wale zu sichten. Da das fuer uns ja nicht in Frage kam, schlechtes Timing, haben wir uns stattdessen zwei Mountainbikes ausgeliehen um in den nahgelegenen Nationalpark zu fahren. Zwei Dinge wollte wir gern sehn den Ort Agua Blanca, in dem die alte Montena-Kultur vor gut 1500 Jahren ihre Wuzeln hatte und den 6 Kilometer entfernten Strand "Los Frailes", an dem es die blaufuessigen Boobies zu sehen gibt (und auf die war Seba besonders scharf). Nach 10 Kilometern und 20 Litern Schweiss, kurz vor Agua Blanca, machte dann aber Sebas Fahrrad schlapp - platter Reifen. Die 3-stuendige Tour durch Agua Blanca mit persoenlichen Guide haben wir noch mitgenommen, wir haben viel ueber Termiten, Geier, Caciques (Voegel aber auch Rum :) und Cochinos (Schweine) gelernt. Ein Bad in der Lagune haben wir auch genommen, diese stank allerdings so dermassen nach verfaulten Eiern (hoher Schwefelanteil), dass wirs nur drei Minuten drin ausgehalten haben. Die 30 Minuten, die wir laut Guide gebraucht haetten um uns an den Geruch zu gewoehnen, wollten wir uns nicht nehmen. Dafuer wars gesund, weil mineralhaltig. Anschliessend mussten wir mit ner Rikscha zurueck, weil wir mit dem Platten ja schlecht unsere Tour haetten fortsetzen koennen. Mussten dann auch nur n Bruchteil fuer die Raeder bezahlen, war ja aber auch schmerzlich fuer Seba, seine geliebten Boobies nicht zu persoenlich zu treffen :(


Weil es Kuestenaufwaerts nicht mehr all zu viel zu sehen gibt, haben wir uns dann entschlossen am naechsten Tag (5.01.) nach Quito zu fahren. Der Bus war der Horror, aber fuer 10 Dollar pro Person fuer 13 Stunden kann man wohl nix anderes erwarten. Jede Frau im Bus hatte entweder ein Kind aufm Schoss oder im Bauch, das Wickeln und Stillen wurde dann natuerlich auch vor Ort abgehandelt... Gut das wir morgens um fuenf gefahren sind, denn aus der eigentlich 11-stuendigen Fahrt wurden wie gesagt 13 Stunden... Und hier sitzen wir nun in Ecuadors Hauptstadt. Den ersten Abend waren Maria und Imke noch da und es gab ne gigantische Geburtstagsparty in ner Playboy-like Mansion (nur die Bunnies haben gefehlt, dafuer gabs nen roten Teppich und Cinderellas Kutsche mit Pferd im beleuchteten Garten)... Wir drei Blondinen haben aufgrund der abwesenden Bunnies dann aber auch wirklich alle Aufmerksamkeit auf uns gezogen und ich war echt froh Seba dabei zu haben. Haben uns trotzdem alle koestlich an der hauseigenen Bar fuer lau amuesiert, gegen 4 wurden wir von nem BMW, dessen Besitzer nicht aelter war als wir, nach Haus gefahren. Gestern haben wir den Wochenendmarkt besucht und heut werden wir uns auch noch ein bisschen mit der Stadt bekannt machen. Morgen gehts dann ab von 2800 auf 4000 Meter, mit ner Seilbahn gen Himmel. Von dort aus kann man dann ueber ganz Quito schaun, das wird dann so etwa so aussehn:


Damit wir aber auch endlich mal auf nem Foto zu sehn sind und weil ich diese Reise einfach nicht nur inmeinem Kopf erhalten will, kauf ich mir die Tage aber doch noch ne neue Kamera, dann gibts auch mal echte Sela Fotos. Eltis, keine Angst: Trotz Raub, dank unserer Sparsamkeit, ist ¡mmernoch genug Geld fuer den restlichen Urlaub vorhanden. Auch wir lernen ja irgendwann aus unseren Fehlern ;)

Ihr werdet hoeren wies war, sind ja jetzt mal was oefter online, da Internet mit HAHA"Highspeed"-Verbindung gleich um die Ecke. Sind auch noch mindestens bis zum naechsten Weekend hier in Quito, wollen schliesslich in den Dschungel und ueber den Equator springen :) Eltis, ich melde mich morgen oder uebermorgen mal telefonisch.

Wir denken ganz viel an unsere Frankfurtis, also lasst es euch gut gehen und bis bald sagen:

Seba und Ela

Tuesday, January 02, 2007

Feliz año nuevo!

Frohes Neues!

Will an dieser Stelle nur eben berichten, dass es uns gut geht und Silvester ein Knaller war *haha* - Hoffen natuerlich bei euch auch?! Hier wurde mit selbstgebastelten, menschengrossen Pappmascheepuppen gefeiert (unter anderem Spongebob und die Simpsons, aber auch "normale" Menschen), die das alte Jahr (oder auch die Spanischen Besetzer) symbolisieren und um 12 mit dem Stock geschlagen und anschliessend auf der Strasse verbrannt werden. Dementsprechend heiss ging es hier zu. Ausserdem verkleiden sich die Maenner als "Witwen des alten Jahres" (sehr sexy!) und ziehen umher um Geld einzufordern. Die Party in den Strassen (es sind eigentlich auch nur genau zwei Strassen in Montañita :) war echt grandios und alle haben sich bestens amuesiert :) Also nochmal, ein frohes 2007 euch allen!

Werde die Tage ausfuehrlicher berichten, aber hier ist das Internet erstens langsam und zweitens teuer.

Camilo, Maria, Imke und Sara sind heut wieder zurueck nach Quito. Wir werden noch einen Tag hier bleiben, dann ein bisschen die Kueste Richtung Norden bereisen um uns Nationalparks und einsame Straende anzusehn und werdem anschliessend auch nach Quito aufbrechen um ueber den Equator zu huepfen! Ich hoffe, wir finden Internet auf unserem Weg, ansonsten hoert ihr spaetestens in so 8 Tagen aus Quito von uns. Fuehlt euch gedrueckt, wir vermissen euch alle sehr!

Gruesse! Ela und Seba