Santiago-Arica-Tacna-Lima-Piura-Máncora

Hola! (+ grosses Verschnaufungs-puuuuh) Da sind wa wieder!

Erstmal: Frohe Weihnachten an alle die wir lieben! Ich hoffe, ihr hattet eine schoene Bescherung, hattet viel Spass, geliebte Menschen um euch und schoene Geschenke! Von unseren Familien - die wir ja gerad angerufen haben - wissen wir ja schon, dass dort alles nach guter alter Tradition verlaeuft! Ein bisschen melancholisch macht das ja schon, wir wuerden auch gern mit euch unterm Weihnachtsbaum sitzen! An dieser Stelle nochmal nen ganz dicken Knuddelkuss an meine allerliebste und grosszuegige Familie, hab gerad aufs Konto geschaut und fast n Schlag bekommen, Eltis, Dani, Stephie, Kai, ihr seid viel zu gut zu uns, Danke, Danke, Danke fuer die lieben Gaben!

So, wir fuer unseren Teil sitzen jetzt jedenfalls in Máncora (Nordperu) - und JAPPA, es sieht hier wirklich so aus wie auf dem Bild! Und die australische Exmitbewohnerin Cate hat nicht zu viel versprochen: Pazifik, Sonne, feiner Sandstrand und Surfer soweit das Auge reicht! Und hier sitzen wir zwei nun an Heiligabend, hatten gestern den ersten Surfunterricht unseres Lebens und werden es uns auch gleich wieder mit nem Bierchen unter ner Palme gemuetlich machen. 30 Grad und geschaetzte 22 Grad Wassertemperatur, so laessts sich schon aushalten. Unsere Lieblingsstrandkneipe und Schachgenossen haben wir auch schon ausfindig gemacht, aber fangen wir mal von vorne an, denn der Weg hierher war lang und ziemlich sandig...

Ums naemlich bis hierher zu schaffen, haben wir in der Rekordzeit von 4 Tagen ueber 5000 km zurueckgelegt! Das hiess also quasi fast ununterbrochenes Busfahren:

18.12.06 14:30 Santiago - Arica (26h)

Unsere erstes Ziel hiess ja Arica. Mit viel Power im Gepaeck und der Hoffnung auf gute Unterhaltung im Bus gings nach tagelangem Packen endlich los, auf in die fremde Welt. Tja, nur muesste dafuer ein Bus kommen. Nachdem schon unser Taxifahrer die versprochene Ankunftszeit nicht einhalten konnte und Seba und ich wie auf gluehenden Kohlen im Taxi sassen, sind wir doch noch puenktlich am richtigen Ort des Terminal de Buses angekommen, ABER: weit und breit kein Bus in Sicht. Und das sollte sich die naechste halbe Stunde auch nicht aendern. Trotz den Beteuerungen der umstehenden Verantwortlichen, dass der Bus noch kommen wuerde, wurden wir irgendwie das Gefuehl nicht los, dass dem doch nicht so sei... Aber dann mit fast ner Stunde Verspaetung gings dann endlich los, also ab mit uns auf die Reise... Auf der 26-stuendigen Fahrt gabs dann leider nicht viel zu sehn, Entertainment und Service waren ganz gut, draussen gabs dafuer nur endloses Nichts zu sichten. Hoehepunkt der Fahrt durch die "Trockenste Wueste der Welt" (dagegen ist das Death Valley ne Oase (in facto 50 mal feuchter als diese Wueste)) war ne Windrose, ne natuerliche Wuestenhalfpipe und die kotzenden Kinder in unserem Bus. Weiter gabs nix spannendes, dementsprechend waren wir froh als wir am Folgetag um 17 Uhr in Arica ankamen...


19.12.06 17:30 Arica (Chile) - Tacna (Peru) (1h)

Kaum ausm Bus gesprungen wurde uns schnell klar, dass Arica wesentlich unspektakulaerer als vorgestellt ist - und da unsere Hintern vom Sitzen noch nicht voellig durchgeweicht waren, wollten wir nun doch lieber SOFORT die naechste Etappe nach Lima meistern. 3 Meter gelaufen wurden wir auch direkt von den Peruanischen Colectivos-Fahrern angequatscht, ob wir ueber die Grenze wollen. Si gesagt und mitgemacht dachten wir uns. Und das war dann auch ganz witzig, denn Colectivos sind ne Mischung aus Taxi und Privatfahrzeug. Wir mussten dann noch auf anderen Mitfahrende warten und als wir dann zu fuenft waren, gings mit unserem freundlichen Fahrer ab ueber die Grenze. Die Umgebung der insgesamt 1-stuendigen Fahrt war -mittlerweile gewohnt- spartanisch und die Grenzformalitaeten kurz und buendig (Wie, die wolln nich mal in unsere Koffer sehn?!?!)... Angekommen in Tacna (ne Sunde eher als wir losgefahren waren, trotz Nord-Sued-Grenze sinds naemlich 2 Stunden Zeitverschiebung), sind wir dann gleich am Busterminal rausgeschmissen worden, "Hier gibts Tickets nach Lima" waren die Worte unseres Fahrers... JAAAA, die gibts bestimmt irgendwo, aber was mir erstmal vorfanden, war ein Haufen peruanisches Chaos in einer grossen Halle mit vielen Busunternehmensschaltern und noch mehr Menschen davor ( Ja, es gibt tatsaechlich noch ne Rasse Mensch die sich noch lieber in einer Reihe anstellt als die Chilenen: Peruaner). Also durchgekaempft und durchgefragt um zu der Erkenntnis zu kommen, dass wir fuer diesen Tag kein Ticket mehr kriegen wuerden. Nun gut, dann halt eins fuer den naechsten gekauft. Nachdem uns die Polizei schon dezent darauf hingewiesen hatte, dass wir mit all unserem Gespaeck ja nicht das Busterminal verlassen sollten, nahmen wir uns ein Taxi um zum -laut Lonely Planet sehr Busterminal-nahen Hostel) zu kommen. 2 Minuten und 2 Sol spaeter waren wir dann an der anderen Seite des Terminals und vor unserem Hostal. Das war klein und einfach aber dafuer sauber und mit TV und privaten Bad und 8 Euro fuer beide zusammen. Nochn Bierchen geschluerft und n bissl TV geschaut, dann warn wir auch schon in den Trauemen, um 11.30 sollte es am naechsten Morgen weitergehen, um 10.00 sollten wir laut Bus-Ticket-Verkaufsfrau da sein.


20.12.06 11:30 Tacna - Lima (20h)

Die Fahrt nach Lima war dann ne nette Story fuer sich. Naja, nett ist vielleicht nicht das richtige Wort, wo fangen wir denn an? Bei den harten Sitzen im Bus und der Tatsache, dass statt 30, ploetzlich 50 Sitze im Bus waren oder beim Service dens nicht gab und ach, bei 20 Stunden Fahrt muss man keine Pause machen... Angefangen hats nach 30 Minuten Fahrt: Alle raus, alle Koffer raus, Polizeikontrolle (die Oberflaechlichste der Welt und nachdem wir als HAHAHA "Touris" identifiziert wurden hat sich auch keiner fuer unser Gepaeck interessiert). Trotzdem ne Stunde Wartezeit, danach gings weiter. Dann die naechste Kontrolle, alle Paesse bitte, gefolgt von 3 weiteren Kofferkontrollen (zum Glueck kuerzer und ohne Aussteigen). Nach dem "Schlaf" den wir dann hatten, taten uns dann auch so ziemlich alle vorhandenen Muskeln weh, aua, bloss raus da. Aber nich so: auf einer der Zwischenstationen am fruehen Morgen schrie auf einmal eine Frau auf und wir wurden Zeugen einem der dreistesten Kofferklauversuche ever: Da hat sich son Maedel doch einfach mal wahrlos ein Handgepaeckstueck geschnappt und war auch schon fast ausm Bus, als der eigentlichen Besitzerin das Fehlen ihrer Tasche auffiel, die hat die Diebin dann auch erstmal zusammengesampft, weitere Folgen hatte es fuer sie aber nicht... Um 10 Uhr waren wir dann ENDLICH in Lima...


21.12.06 13:00 Lima- Piura (15h)

Tja, so schoen wie aufm Foto kam uns Lima nicht vor, weit und breit kein Strand in Sicht und auch sonst nur das Chaos einer Grossstadt wie Bangkok (so kams uns vor, nur die Asiaten haben gefehlt)... Also schnell Ticket kaufen, diesmal bei nem anderen Busunternehmen und schnell, schnell weiter nach Piura (und damit endlich in die Naehe unseren Weihnachtswunschortes Máncora). Der Bus ging auch gleich um 1, zwischendurch schnell was gegessen und weiter gings, der Bus war viiiiiel besser und Braveheart und Casino Royal haben die Fahrt versuesst. Die einzig schlechte Erfahrung war der kurze Essensstop (ja, man sollte IMMER von der Toilettenqualitaet auf den Zustand der Kueche rueckschliessen), bei dem wir auf unserem geteilten Teller Huehnchen mit Reis gegen Ende hin (wie sollte es anders sein?) ne tote Fliege in unserem Essen fanden - Irgh... Lecker Fleisch ohne Knochen...Fuer mich das Beste an der Fahrt war allerdings ein Buch: 11 Minuten von Paulo Coehlo mit dem ich schon in Australien Englisch gelernt hab und das ich mir im Bus fuer 3 Euro auf Spanisch erstanden habe *freu* Um vier Uhr morgens (wir haettens fast verschlafen) waren wir dann in Piura - und auch hier gabs allzeit bereite Taxifahrer... Einer brachte uns zum Hostal Moon Light, kein warmes Wasser aber n Bett und Tv plus 5 Stunden Schlaf, dann gings weiter nach Máncora...


22.12.06 12:00 Piura - Máncora (4 h)

Nach kurzem Schlaf und lauten Nachbarn gings dann endlich nach Mancora, auf dem Weg waren die Klippen (wie schon auf allen Fahrten, aber diesmal auch direkt am Meer) beeindruckend und fast angsteinjagend. Das Fehlen einer Kamera ist schon schmerzlich :( Ich kauf mir bald ne Neue :)

Tja, und hier sitzen wir nun seit Freitag, haben eine verdammt schoene Zeit und vermissen dennoch ein wenig die deutsche Weihnachtsstimmung (vom Katholizismus merkt man hier recht wenig, Papa :( ) Aber wir wolln uns nicht beschweren, haben Sonnenschein im Herzen und Sommerurlaubsstimmung im Kopf.


Das hier ist uebrigens unser Hostal. Von der Hangematte vor unserer Zimmertuer koennen wir Meer, Palmen und Strand sehn :)


Am Dienstag geht es wahrscheinlich weiter nach Quito, wo wie zwei Tage verbleiben um dann gleich wieder in Richtung Strand aufzubrechen, diesmal mit Maria, Imke und Camilo im Gepaeck und dann wird Silvester gefeiert. Wies danach weitergeht ist noch nicht ganz gewiss. Nachdem wir herausgefunden haben dass es -trotz 4ookm laendlicher Verbindung) keinen Landweg nach Panama gibt, werden wir diesen Teil der Reise wohl auslassen muessen, denn Boot und Flugzeug sind zu teuer. Aber es gibt ja auch so noch mehr als genug zu entdecken, in Machu Pichu waren wir noch nicht, Bolivien soll auch sehr schoen sein und Ecuador hat vom Strand ueber Wueste bis hin zum Regenwald auch alles zu bieten, was das Reiseherz begehrt.

So, jetzt kann ich aber echt nicht mehr, ich hoff, es hat euch gefallen, Christian laesst Gruessen und wir halten euch auf dem Laufenden ueber unsere Taten und Plaene! Nochmals frohe Weihnachten und falls wir uns nicht mehr hoeren, schonmal nen guten Rutsch ins Neue!

Wir gehn jetzt surfen und sind raus, brazos y besos,

Seba und Ela